Deutscher Jugendmeister in der Klasse U17 auf dem großen Tisch: Christos Kisniarov

Christos Kisniarov DJM 2023 1.Platz 3 BandWas für eine Woche in Bad Wildungen: Bei vier Teilnahmen viermal Edelmetall geholt!
Los ging es am Samstag mit der freien Partie U19 auf dem kleinen Tisch und Dreiband U21 auf dem großen Tisch.

Für die U21 war Christos gar nicht vorgesehen, da er eigentlich zu jung ist. Da aber kurzfristig jemand absagte, durfte Christos diesen Platz einnehmen um einmal die Luft bei den "großen Jungs" zu schnuppern. Mit etwas 'Luft schnuppern' wollte sich Christos aber keinesfalls begnügen. Er gewann alle drei Vorrundenspiele und schlug dabei auch den amtierenden Juniorenvizeweltmeister und großen Favoriten Amir Ibrahimov. Im Halbfinale ging es dann gegen einen weiteren Favoriten, Lucas Ebert. Die Jungs spielten eine tolle Partie auf hohem Niveau, bei der sich am Ende Lucas mit 30 zu 25 in starken 30 Aufnahmen durchsetzte. Christos war als Ersatzmann ins Feld gerutscht, hatte einen neuen persönlichen Rekord-GD von 0,758 gespielt und damit Bronze gewonnen. Das ist bärenstark! Chapeau!

Vielleicht ist es ja für die Deutsche Billard Union eine Überlegung wert, Christos im folgenden Jahr von vornherein für die U21 zu melden - verdient hätte er sich das nach der Leistung auf jeden Fall!

In der freien Partie U19 tat Christos sich schwer. Er fand nie richtig in sein Spiel, konnte sich aber dennoch bei zwei Siegen und einer Niederlage einen Platz im HF sichern. Dort ging es dann gegen den zum Vorjahr enorm verbesserten Henry Zimmermann. Christos spielte ordentlich, war aber letztlich chancenlos und musste sich hier ebenfalls mit dem dritten Gesamtrang zufrieden geben. Mal schauen, was hier nächstes Jahr drin ist bei etwas mehr gezieltem Training in der freien Partie.

Am Dienstag starteten dann die Wettbewerbe U17 Dreiband großes und kleines Brett.

Am kleinen Brett startete Christos mit einer etwas unerwarteten Niederlage gegen Henry Zimmermann. Für eine anvisierte Medaille ein denkbar schlechter Start. Gegen Jakob Ide musste nun schon ein Sieg her, um im Medaillenrennen zu bleiben. Dies gelang Christos mit seiner Turnierbestleistung, 30 zu 25 in 26 Aufnahmen. In der dritten Partie wartete dann der haushohe Turnierfavorit Amir Ibrahimov. Wieder spielt Christos hervorragend mit und brachte Amir an den Rand einer Niederlage, verlor aber am Ende mit 28 zu 30 in 25 Aufnahmen. Bei einem Sieg und nur zwei Niederlagen musste Christos die letzten beiden Partien zwingend gewinnen, um noch eine Medaillenchance zu haben. Er konnte beide Partien souverän dominieren und somit auch hier noch die Bronzemedaille gewinnen. Insgesamt fehlten zum punktgleichen Jakob Ide auf dem Silberrang 8 Aufnahmen. Trotzdem konnte er mit knapp 0,9 GD wieder eine deutliche Steigerung zum vorangegangenen Jahr erreichen und erneut eine Medaille holen.

Parallel zum kleinen Tisch lief auch die U17 auf dem großen Tisch. Nach der gezeigten Leistung bei der U21 durfte Christos hier durchaus als Turnierfavorit gelten. Dies sah aber nach den ersten beiden Spielen am Dienstag bei weitem nicht nach Favorit aus. Beide Partien konnte er zwar gewinnen aber 13 in 40 und 18 in 40 passten nicht mehr so recht zu den eigenen Ansprüchen. Aber es standen ja noch zwei Partien aus. In der dritten Partie ging es dann gegen Henry Zimmermann. Jenen Henry, gegen den er schon zwei Mal zuvor verloren hatte. Das wollte Christos dann auch nicht auf sich sitzen lassen, spielte eine sehr starke Partie und gewann am Ende mit Turnierbestleistung 20 zu 13 in sehr guten 25 Aufnahmen. Da Henry in der vorherigen Spielrunde gegen Jakob Ide gewonnen hatte, konnten vor der letzten Runde tatsächlich noch drei Spieler Deutscher Meister werden. Für Spannung war also gesorgt.

Henry spielte überraschend ein Unentschieden gegen einen sehr starken Fabian Schmidt und schied dadurch im Rennen um den Titel aus. Zwischen Christos und Jakob entwickelte sich das erwartet spannende Duell auf Augenhöhe, in welchem aber Christos am Ende knapp mit 20 zu 18 in 35 Aufnahmen die Oberhand behielt und somit seinen heiß ersehnten ersten Deutschen Meistertitel holte.